Lesung Grit Poppe "Angstfresser"

14.09.2021

Corona hat es lange verhindert, dass das Theater in Hötensleben so richtig mit Leben gefüllt wird. Die ersten richtig guten Veranstaltungen hatten bereits mit dem Tanztheater und einer Aufführung der Bördebande stattgefunden.

Am 25. September ist Grit Poppe zu Gast. Sie ist jetzt schon zur dritten Lesung in Hötensleben. Grit Poppe, geboren 1964 in Boltenhagen an der Ostsee, schreibt Romane und Geschichten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie studierte am Literaturinstitut in Leipzig, war brandenburgische Geschäftsführerin der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" und lebt in Potsdam. Für ihren Roman "Weggesperrt" erhielt sie 2010 den Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher. Mit dem Buch „Weggesperrt“ war Frau Poppe auch schon in Hötensleben. Am Samstag um 17:00 Uhr wird sie aus ihrem Buch „Angstfresser“ lesen.

Angstfresser, der (lat. Hirudo Timor), blutegelähnlicher Parasit, der in der traditionellen chinesischen Medizin als Therapie gegen Angst- und Panikzustände sowie Traumata eingesetzt wird. Auf anfängliche Nebenwirkungen wie Albträume, Halluzinationen, Wiedererleben früherer Gefühlszustände folgen rapide, kontinuierliche Therapieerfolge.

Scheinbar.

Kyra, eine labile junge Frau, die an den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu zerbrechen droht, sieht die Therapie mithilfe eines Hirudo Timors als ihre letzte Chance, sich von ihren Ängsten zu befreien. Doch was ist Schreckliches passiert, dass jedwede Erinnerung an ihre Kindheit aus ihrem Gedächtnis wie ausgelöscht erscheint? Nach und nach kann sie sich von ihren posttraumatischen Belastungsstörungen befreien. Doch plötzlich kehren die Erinnerungen zurück und die Vergangenheit holt sie wieder ein…

Die Geschichte wird zu einem spannenden Thriller, als auch noch die Therapeutin verschwindet. Es ist auch ein Stück Bewältigung mit der DDR-Diktatur, denn der Ursprung der Geschichte geht bis in die DDR zurück. Was ist Schreckliches passiert, dass Kyra ihre Ängste bis heute nicht überwinden kann.

Wortgewaltig, aber auch sensibel reißt Grit Poppe die Leser in einen Strudel aus Angst, Schuld und Surrealität. Unbedingt hingehen.

 

 

 

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