Die Demokratie wertschätzen

14.10.2021

In der letzten Woche, genau nach den Einheitsfeierlichkeiten, war die Gemeinde Hötensleben und der Grenzdenkmalverein mit einer Delegation aus 8 Teilnehmern zu Gast bei der Integrierten Gesamtschule in Landau. Landau befindet sich in Rheinland-Pfalz, liegt direkt an der Weinstraße und ist unweit zur französischen Grenze. Ziel war es den Geschichtsunterricht mal etwas anders zu gestalten. Es wurde jeweils Doppelstunden mit der 13. Jahrgangsstufe (Leistungskurs Geschichte), den 10. Klassen und den 12. Klassen durchgeführt. Die Kooperation besteht schon seit 2016, als Schüler der IGS zum ersten Mal in Hötensleben zu Gast waren. Das geschah im Zusammenhang mit der zweiwöchigen Herausforderung der IGS. Das Motto war damals „Die Grenze-Wir und die Anderen“. Durch Corona wurde jetzt alles ein wenig ausgebremst. Der Kontakt blieb aber erhalten und es ist schön, dass daraus sogar eine Freundschaft entstanden ist. Die Planungen für die Spurensuche 2022 sind schon in vollem Gange. 2019 waren die Hötenslebener zuletzt zu Gast in Landau.

Organisiert wurde der lebendige Politikunterricht vom didaktischen Leiter der IGS Ulrich Roos. Das Motto war „Jung sein-Deutschland ist im Wandel“. Dabei kamen durch die unterschiedlichen Altersstufen; Wulf Biallas, Dieter Buchwald und René Müller gestalteten diesen Unterricht; ganz unterschiedliche Erlebnisse und Schilderungen zu Tage. So standen bei Dieter Buchwald noch Nachkriegserinnerungen im Vordergrund, dann waren es bei Wulf Biallas die 60er sowie 70er und bei René Müller eben die 80er. Nachdem die eigenen Erfahrungen geschildert wurden und selbstverständlich die Grenze anhand des Grenzdenkmals erklärt wurde, gab es eine große Fragerunde. Das Interesse war groß. Eine Schülerin brachte es auf den Punkt, denn sie hätte noch stundenlang weiter machen können, weil es so spannend war. Es stand im Vordergrund zu erklären, was eine Diktatur anrichtet, ob sie nun von rechts oder von links kommt. Es wurde betont, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, aber es eine Selbstverständlichkeit sein muss, sich für diese Demokratie einzusetzen.

Ulrich Roos ließ es sich nicht nehmen, ein umfangreiches Rahmenprogramm für die Gäste aus Hötensleben zu organisieren. Darunter war ein Wandern im Pfälzer Wald, eine Radtour durch die Weinberge, die Unterwelten einer Festungsstadt mit der Begehung einer Lünette und eine individuelle Führung durch Landau. Aber es wurde auch gesellig mit einer äußerst witzigen Schlagertherapie, wo wir jetzt schon die Idee haben, die auch nach Hötensleben zu holen. Natürlich durften Weinproben an der Weinstraße nicht fehlen und die Pfälzer Küche kennen jetzt auch alle.

Es ist ein sehr spanendes und vor allem sehr wichtiges Projekt zwischen der IGS Landau und der Gemeinde Hötensleben und soll zur Nachahmung anregen.

 

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