Jahreshauptversammlung

21.03.2011

Am 26. März 2011 hat der Grenzdenkmalverein Hötensleben seine diesjährige Jahreshauptversammlung um 15:00 Uhr in der Grundschule Hötensleben Barneberger Str. 18.

Auf dem Programm stehen unter Anderem der Bericht des Vorsitzenden, Neuwahl der Kassenprüfer, der Haushaltsplan und der Vorstand wird entlastet.

 

Natürlich gibt es auch genug Zündstoff. Da wäre ein nicht zugänglicher Turm, der von innen auch dringenden Sanierungsbedarf hat, der aber von einer Person zufällig erworben wurde, diese Person erpresst damit die öffentliche Hand und damit tritt er die jahrelange Arbeit des Grenzdenkmalvereins mit Füßen. Das hier vom öffentlichen Institutionen Fehler gemacht wurden, steht außer Frage. Nie hätte ein Teil des Denkmals in privaten Besitz gelangen dürfen. Es wurde an mehreren Stellen gleichzeitig versäumt, trotz Landtagsbeschluss, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Zu dieser Zeit wurde sogar gemunkelt, es wäre Absicht gewesen, um das Grenzdenkmal los zu werden. Aber soweit wollen wir nicht gehen. Es wurden aber Fehler gemacht. Nun ist das leider nicht mehr umkehrbar, aber das Land steht scheinbar ohnmächtig dem Besitzer gegenüber. Der uns gegenüber nur die Frage stellte, ob wir denn den Kapitalismus immer noch nicht begriffen hätten. Wir sagen dazu Erpressung, aber scheinbar ist alles ganz legal. Vor dem Gesetz mag dies so sein, aber… Obwohl das Land doch in der Lage sein muss, ein Denkmal mit denkmalpflegerischer Zielstellung seiner Bestimmung zu zuführen.

Weiterhin hat das Land beschlossen, dass der Turm und die Mauerreste auf der anderen Seite der Straße auch Teile des Denkmals sind. Nur kümmert sich niemand auf Seiten der Behörden darum. Ein Landtagsbeschluss ist wie ein Gesetz und somit werden hier gerade Gesetze gebrochen. Wozu haben wir eigentlich einen Landtag und eine parlamentarische Demokratie? Nur für die wichtigen Entscheidungen? Möglicherweise können wir beim neu gewählten Landtag auf Unterstützung hoffen, was leider auch fraglich ist. Es ist auch unmöglich, dass Beamte oder Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sich erfolgreich gegen zusätzlich Arbeit wehren. Daher reicht der Beschluss der Landesregierung nicht aus, es muss ihn jemand umsetzen.

Ein weiterer unschöner Punkt ist die ständig defekte Multimediastation. Der Grenzdenkmalverein hat sich häufig angeboten zu helfen. Bis heute hat der Grenzdenkmalverein noch keinen Schlüssel.

Es gibt aber auch erfreuliches über die Sanierungsarbeiten, das Workcamp, die Veranstaltungen, eine besondere Buchpräsentationen zu berichten.

Nach vorn wird auch geschaut, denn möglicherweise wären in Zusammenarbeit mit den umliegenden Attraktionen, was z.B. die Schöninger Speere ohne Zweifel sind, ein Weg zu finden, diese Region touristisch zu erschließen. Zum Beispiel wäre es schön, wenn alle Museen und Denkmale durch Radwege verbunden wären. Vielerorts ist es umgesetzt und das „Grüne Band“ ist ein Radweg. Somit wären Marienborn und Hötensleben mit einem Radweg in einzigartiger Naturkulisse verbunden.

 

Wie immer gibt es wieder ein kulturelles Rahmenprogramm, an dem jeder Interessierte teilnehmen kann. Auch die Interessenten die nicht an der Jahreshauptversammlung teilnehmen möchten, sind um 16.00 Uhr herzlich zu dem medial unterstützten Vortrag von Dr. Sälter eingeladen.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die historischen Zusammenhänge des Mauerbaus 1961. Ausgangspunkt des Vortrags sind die internationalen politischen Zusammenhänge, in denen der Beschluss zum Mauerbau gefasst wurde. Berücksichtigt werden hierbei sowohl die Motive der SED und ihrer sowjetischen Schutzmacht als auch die politische Interessenlage der Westmächte und der Bundesregierung. Die Hauptinteressen der SED waren, die Souveränität in ihrem Teilstaat zu festigen und die Fluchtbewegung zu unterbinden. Außerdem war der Mauerbau als Machtdemonstration in Richtung Westen, insbesondere gegenüber der Bundesregierung, angelegt. Gezeigt werden die Planungsabläufe im Zusammenhang der weltpolitischen Entwicklung.

Gravierend waren die Auswirkungen nicht nur für beide Teile Berlins, sondern auch für die Gesellschaft der DDR und das Grenzregime an der innerdeutschen Grenze. Die SED intensivierte in der Folge des Mauerbaus ihren herrschaftlichen Durchgriff im ganzen Land, und verfestigte langfristig das Grenzregime an Mauer und innerdeutscher Grenze, bis sich die Ostdeutschen 1989 davon befreiten. Gleichzeitig sind Mauerbau und Grenzregime auch als Zeichen politischer Schwäche zu sehen: die SED hatte es nicht geschafft, die Bevölkerung Ostdeutschlands von ihrer gesellschaftlichen Ordnung zu überzeugen und versuchte sie durch die Mauer nicht nur zum Bleiben, sondern auch zur Anpassung an ihre Ordnungsvorstellungen zu zwingen.