Zeit zu lieben, Zeit zu sterben

03.06.2009
 

Theaterstück beim Rock am Denkmal.

Die bühne das Theater der TU Dresden wird beim Rock am Denkmal (25. Juli) das Stück „Zeit zu lieben, Zeit zu sterben" von Fritz Kater aufführen. Fritz Kater ist ein Pseudonym für Armin Petras dem Intendanten des Maxim Gorrki Theaters in Berlin.

Die Arbeit des Vereins die bühne basiert auf der Überzeugung, dass Theater und Kunst wichtige Bestandteile des Lebens sind. Die bühne ist ein studentischer Verein, dessen Ziel es ist, das Theater und die Kreativität seiner Mitglieder zu fördern. Die Regie führt das hoffnungsvolle und junge Regietalent die Hamburgerin Brit Bartkowiak.

 

Das Stück Katers erzählt vom Erwachsenwerden im Kommunismus unter Honecker. Es wird ein Leben in Grenzen und sich öffnen Grenzen mit neuen Erwartungen skizziert. Dabei stehen die politischen Aspekte nicht so im Vordergrund, vielmehr die Sehnsüchte, Träume aber auch Niederlagen und menschliche Abgründe. Eine ernüchternde DDR-Jugend im Schnelldurchlauf, wie das Scheitern einer Liebe nach der Wiedervereinigung in einer „Ost-West-Beziehung" sind die Themen dieses Stückes.

Sex and Drugs and Rock'n Roll in den 70er. Erinnerungsfetzen an eine Jugend in der DDR. Welche hat die schönsten Brüste? Wer verträgt am meisten? Wo sind die Grenzen? Am Rande passieren Flucht, Verrat und Tod. Die Liebe und der Horizont werden weit, die Perspektiven eng. Der erste, chorische Teil des Stücks erzählt von Unbeschwertheit, von hoffnungsvollen Ausschweifungen, die mit der ernüchternden Einberufung enden.

Die scheiternde Liebe nach der Wiedervereinigung ist ein Synonym für die Probleme des Zusammenwachsens. Das Bilden von Klischees und Vorurteilen untereinander, da das Bewusstsein nicht vorhanden war, eine gemeinsame Heimat zu haben, führte zum Scheitern dieser Beziehung. Das Stück soll nicht politisch richten, vielmehr ein Beitrag zum Zusammenwachsen sein. Es soll ein Denkanstoß sein, damit keiner mehr von „Ost- und Westdeutsch" respektive von „Alten und Neuen Bundesländern" spricht sondern vom gemeinsamen Deutschland.

 

In der Version der bühne werden die Protagonisten versuchen, trotz gesellschaftlichem Realismus angesichts der Zeiten der Finanzkrise die Hoffnung auf das Kommende ans Ende zu stellen. "Zeit zu lieben", als stummer Aufruf nach 20 Jahren friedlicher Revolution, weiter proaktiv den Weg zueinander zu finden und nicht die Divergenz von alten und neuen Bundesländern zu betonen, sondern das Gemeinsame...

 

Ein Dank geht noch ans Bundesinnenministerium, das durch die finanzielle Förderung diese Aufführung erst ermöglichte.

 

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