Die Band schattenmorellen

01.07.2023
Die Band schattenmorellen (Achtung tatsächlich Kleinschreibung) aus Halle tritt auf der Feier zum 25. Workcamp am 29. Juli um 20 Uhr auf dem Rathaushof in Hötensleben auf. Es ist schon ein kleines Highlight des Tages, denn mit schattenmorellen kommt ganz besondere einfühlsame und lyrische Musik nach Hötensleben. Der Grenzdenkmalverein und die Gemeinde Hötensleben freuen sich auf die Jungs aus Halle.
schattenmorellen: hinter diesem eingängigen Zungenbrecher versteckt sich keine Satire auf die globale Funk-Community, sondern eine Indierockband aus Halle an der Saale, neben Hamburg und Berlin bekanntlich dem dritten großen Mekka des Indierock. Ins Leben gerufen wurde sie 2021. Vier Musiker aus Halle nahmen Corona als Vorwand, mit ihren bisherigen Klangkorsetten zu brechen und eine waghalsige Mischung aus Tocotronic, Kettcar, Neil Young und den ganzen Musikperlen der 90er und 2000er zu schustern, die sie nun von den Bühnen der Grauen Diva in die Welt werfen. Das erste Album "Keine Harmonien mehr / Fragmente" erschien am 15. April 2022. Aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen. Wir haben ein kleines Interview mit der Band geführt.
 
Woher kommt der Name schattenmorellen?
 
Der Name hat einen schönen Klang (also finden wir). Er beschreibt etwas Süßes, klingt aber düster. Diese Dissonanzen mögen wir. Die Welt ist ein schwieriger Ort; das zusammen als Band zu bewältigen ist aber schön. Das beschreibt der Name ganz gut.
 
Wie würden ihr euren Stil beschreiben?
 
Als Indierock am Wegesrand. Und, was uns sonst noch so über den Weg läuft.
 
Gibt es Vorbilder?
 
Wir haben an sich keine richtigen Vorbilder, finden aber alles Mögliche gut, das irgendwie mit den Themen Indierock, New Wave, Classic Rock oder Punk zu tun hat. Und die Band Tocotronic ist schon ein großer Einfluss.
Wie habt ihr eure letzte Platte "Keine Harmonien mehr / Fragmente" produziert?
Das war ein Corona-Projekt. Damals waren wir noch gar keine richtige Band, sondern hatten einfach nur ein paar Lieder, die wir aufnehmen wollten. Wir haben unseren Freund Martin Bergner aus Halle gefragt und er hat spontan zugesagt. Dann haben wir mit ihm acht Lieder aufgenommen und die sind jetzt auf dem Album. Und als das Album im Kasten war, haben wir angefangen, eine Band zu sein. Ein sehr besonderer Augenblick.
 
Die Texte sind sehr lyrisch und regen zum Nachdenken an, wer ist bei euch dafür verantwortlich?
 
Vielen Dank! Die meisten Texte schreibt unser Sänger. Aber unser Drummer ist ein sehr guter Lektor. Wir mögen es, Stücke über Konflikte und Dissonanzen zu schreiben. Viele unserer Lieder, wie „Keine Harmonien mehr“, feiern das Nein-Sagen, das Sich-Verweigern, das Nicht-Mitmachen. Andere wiederum, wie „Verwundbar“, schwärmen davon, auf Hilfe und Beistand anderer angewiesen zu sein, zelebrieren die Sehnsucht nach Begegnung mit anderen Menschen. Verschieden sein und deswegen vereint sein wollen. Vielleicht ist es das, was unsere Texte behandeln.
 

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