Workcamp 2023

11.07.2023

Nun schon über 26 Jahre engagieren sich junge Menschen aus der ganzen Welt für den Erhalt des Grenzdenkmals in Hötensleben. Durch Corona musste allerdings ein Camp ausfallen. Daher hat sich der Grenzdenkmalverein dazu entschieden, in diesem Jahr das Jubiläum zum 25. Workcamp zu begehen. Es könnten natürlich auch zwei Jahre gefeiert werden. Die Idee war tatsächlich vorhanden. Nur stand das Camp im letzten Jahr lange auf der Kippe.

Da wir mit dem Workcamp eine Art Völkerverständigung betreiben und auch den gesamten Ort sowie die Region mit einbeziehen, soll in diesem Jahr ein Fest für alle Altersgruppen stattfinden. Am 29. Juli veranstalten wir zusätzlich ein Familienfest mit Puppentheater, Kindertanzgruppe, Kinderschminken, Kinderdisco, Line-Dance und weiteren Highlights. Beginn ist um 15:00 Uhr und am Abend wird es ab 20:00 Uhr Livemusik für jeden Geschmack geben. Die Grußworte und Reden und Glückwünsche gibt es zur Eröffnungsveranstaltung, die schon am 24. Juli ist. Die Kinder sollen beim Fest lieber toben und Spaß haben und nicht zur Ruhe ermahnt werden, weil Reden gehalten werden. Anreisetag ist der 21. Juli. Die Campleitung kommt schon zwei Tage früher. Am Samstag und Sonntag wird dann Hötensleben und das Grenzdenkmal erkundet. Im letzten Jahr wurde das Camp schon um eine Woche verkürzt. Der Grund liegt mehr darin, dass die Semesterferien von Juli bis Oktober verteilt stattfinden können. Grob betrachtet, kann jede Professorin oder jeder Professor in diesem Zeitraum seine Semesterferien durchführen. Das macht es natürlich schwer, Teilnehmer für einen dreiwöchigen Zeitraum zu finden. Das Geschichtslabor in der Gedenkstätte „Deutsche Teilung“ Marienborn wurde auf einen Tag verkürzt, die Berlinfahrt fällt aus und auch das gewohnte Rockfestival wird nicht durchgeführt. Alle weiteren regionalen Highlights bleiben aber im Programm. Die Region wird unter fachlicher Anleitung erkundet, Hötensleben an sich hat schon sehr viel Geschichte zu bieten, das Paläon wird besucht, speziell zur Braunkohle (Entstehung, Abbau und Weiterverarbeitung) gibt es eine Tour und mit Quedlinburg wird es einen Exkurs ins Mittelalter geben. Die größten Highlights waren aber immer die Besuche bei der Feuerwehr und den Schützen, die es auch in diesem Jahr geben wird. Der Verkehrsgarten Völpke unterstütz das Camp wieder mit Fahrrädern.

Es reisen 12 Teilnehmer aus der Türkei, Spanien, Großbritannien, Algerien, Mexico und Deutschland an. Wir haben ein Novum, denn zum ersten Mal sind weibliche Teilnehmer aus Afrika dabei.

Die Ministerpräsidenten aus Sachsen-Anhalt, Dr Reiner Haseloff, und Niedersachsen, Stephan Weil, übernehmen wieder wie schon in den letzten Jahren die Schirmherrschaft über das Camp.

Völkerverständigung ist eins der Hauptanliegen des Camps und kein Besucher oder Interessierter wir abgewiesen. Alle Verantwortlichen sagen Danke an alle Helfer. Ein besonderer Dank geht an die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Frau Birgit Neumann-Becker.

Das Workcamp ist ja eigentlich entstanden, um das Grenzdenkmal bekannter zu machen, denn zu Beginn war die Akzeptanz nicht so stark, wie sie heute ist. Dabei war das Workcamp Anlass für die Presse, das Radio und das Fernsehen für Berichte. Der höchste Besuch war der Bundespräsident. Mittlerweile ist das Denkmal anerkannt, Europäisches Kulturerbe und Bestandteil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Es wurde eigentlich Alles erreicht, was sich vorgenommen wurde. Aus Tradition und der gelebten Völkerverständigung fühlt sich der Grenzdenkmalverein aber verpflichtet, das Workcamp fortzusetzen.